Erste und älteste Fair-Handels-Genossenschaft in Deutschland
„Wir wollen uns nicht abfinden [...] mit ungerechten Verhältnissen
und mit der ungleichen Verteilung der Güter dieser Erde."
Bereits vor Jahren wurden diese Worte in unserer ersten Selbstdarstellung niedergeschrieben und sind bis heute noch gültig. Doch blicken wir einmal zurück: Mit Hilfe von 33 Gründungsmitgliedern, darunter Weltladenvereine sowie Privatpersonen, wurde 1984 die heutige FAIR Handelshaus Bayern eG aus der Taufe gehoben. Die Genossenschaft sollte zum einen als „Regionalstelle" der GEPA fungieren, zum anderen aber auch das Eigengeschäft mit unabhängigen Importeuren vorantreiben. Darüber hinaus war das Ziel, umfassende Bildungsarbeit zu leisten und ein Forum zum Informations- und Erfahrungsaustausch für die Weltläden und Aktionsgruppen zu schaffen.
Besonders wichtig war den Initiator*innen, Mitbestimmungsmöglichkeiten für Weltläden und Engagierte zu schaffen und abzusichern. So wurde die Rechtsform der Genossenschaft gewählt. Man war überzeugt, diejenigen demokratischen Erwartungen, die an die Handelspartner im globalen Süden gestellt wurden, dadurch bestmöglich auch auf den Betrieb hierzulande anzuwenden. Somit war erste und heute älteste Fair-Handels-Genossenschaft in Deutschland gegründet.
Gemeinsame Interessen, Bedürfnisse und Ziele
In anderen Sprachen wird noch viel deutlicher als im Deutschen, dass bei Genossenschaften ursprünglich der freiwillige Zusammenschluss und die Kooperation im Vordergrund steht (ital.: cooperazione oder engl: cooperative).
Demnach gehört zu den wesentlichen Elementen der Genossenschaft, dass sie einerseits Geschäftsbetrieb der Mitglieder ist aber darüber hinaus auch eine Vereinigung von Menschen und Organisationen, die gemeinsame Interessen, Bedürfnisse oder Ziele haben. Daher muss jede Genossenschaft einen eigenen Förderauftrag erarbeiten, umsetzen und danach handeln. Dies ist im Fall der FAIR Handelshauses auf die Ausdehnung des Fairen Handels ausgelegt.
Ein voller Erfolg
Seit 1984 konnte so eine Regionalstelle etabliert werden, die die Warenversorgung der Weltläden wesentlich verbessern half und eine permanente Erweiterung des Sortiments förderte.
Hinzukam, dass im Rahmen des genossenschaftlichen Förderauftrags die Professionalisierung der Weltladenteams intensiv vorangetrieben wurde. Die Förderung von Austausch und Vernetzung der Gruppen und Läden trug dazu bei, eine lebendige Weltladenszene aufzubauen, die auch wirtschaftlich etwas bewegt.
Weltläden und Aktionsgruppen, die Mitglied der FAIR Handelshaus Bayern eG sind, sind dabei nicht nur Kunden – sie bestimmen im Rahmen der Genossenschaftsversammlung auch über die Geschicke des Unternehmens und übernehmen Verantwortung für „ihr" Regionalzentrum. Die geringe Mindestzeichnungssumme ermöglicht praktisch allen Interessierten eine Mitgliedschaft.
Heute sind 430 Mitglieder in unserer Genossenschaft zusaemmengeschlossen.
Mitglied unserer Genossenschaft zu sein bedeutet:
Teilnahme an der Generalversammlung
Mitwirkung an der Willensbildung und Entwicklung der Genossenschaft
Stimmrecht bei Wahlen und Abstimmungen, keine Überstimmbarkeit durch externe Investoren
Möglichkeit der Beteiligung an unserem Mitgliederdarlehensprogramm